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Sexismus
Sexismus bezeichnet jede Art der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres (zugeschriebenen) Geschlechts. Grundlegend dafür ist die Vorstellung eines binären Geschlechtersystems (‚weiblich‘/‚männlich‘), in welchem dem weiblichen Geschlecht ein geringerer Wert als dem männlichen beigemessen wird. Hier zeigt sich eine Parallele zur Misogynie. Neben der hierarchischen Ordnung werden den Geschlechtern aber auch spezifische, angeblich naturgegebene Eigenschaften zugeschrieben. Somit kann Sexismus nicht nur Frauen und Männer betreffen, sondern auch Geschlechtsidentitäten, die sich außerhalb des binären Verständnisses bewegen oder sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.
Sexistische Stereotype finden sich unter anderem in Vorstellungen über Charaktereigenschaften, Verhaltens- und Kommunikationsweisen, Körperbilder, Kleidung oder der Berufswahl. Einige Beispiele für solche Vorurteile sind:
- „Frauen dürfen nicht laut, kritisch oder fordernd sein. Frauen gehören in die Küche. Frauen müssen Kleider tragen und lange Haare haben. Frauen müssen für Männer begehrenswert sein. Frauen sind immer emotional. Frauen sind technisch unbegabt.“
- „Männer dürfen nicht weinen oder Gefühle zeigen. Männer können sich nicht um Kinder kümmern. Männer trinken Bier und essen Fleisch.“
Diese Ansichten wirken bereits im Kindheitsalter auf Menschen ein, zum Beispiel durch Spielsachen oder Medien, die ausschließlich für eines der binären Geschlechter entwickelt werden. Der Sexismus wirkt sich ebenfalls auf die rechtliche und ökonomische Situation von Frauen aus, ein geläufiges Beispiel dafür ist die Gender-Pay-Gap. Aber Sexismus äußert sich auch in faktischer Gewalttätigkeit gegenüber weiblich gelesenen Personen wieder, also in Vergewaltigungen, Frauenhandel, sexueller Belästigung oder auch abwertender Sprache. Diese Diskriminierungsform umschließt damit nicht nur die direkte und indirekte, sondern auch die strukturelle und die gesellschaftliche Ebene.
Die Benachteiligungen, die insbesondere Frauen aufgrund des Sexismus erfahren, sollen durch feministische Bewegungen reduziert oder verhindert werden. An der Friedrich-Alexander-Universität ist das Anstreben der Gleichstellung der Geschlechter unter dem Ziel der Chancengleichheit im Leitbild der FAU verankert und wird durch die Arbeit des Büro für Gender und Diversity unterstützt und vorangetrieben. Wichtige Instrumente dafür sind das Gender- und Diversity-Monitoring um ungleiche Verteilungen der Geschlechter an der Universität sichtbar zu machen, aber auch Förderungsstrategien und Aufklärungskampagnen sind ein bedeutender Teil um die Benachteiligungen auszugleichen.
Quellen: vgl. IDA-NRW; Amadeu-Antonio-Stiftung