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Antiziganismus
„Der Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*zze wird auch Antiziganismus oder Antiromaismus genannt“ (Amadeu Antonio Stiftung). Unter den betroffenen Personen herrschen verschiedene Meinungen zu den Begriffen vor. Allgemein bevorzugt wird Antiziganismus, da er im Gegensatz zu Antiromaismus präziser deutlich macht, dass die Betroffenen keine homogene Gruppe darstellen, sondern als solche durch Diskriminierung sozial konstruiert wurde. In Kritik steht dieser Begriff jedoch, weil er die diskriminierende Fremdbezeichnung „Zi.“ beinhaltet und wiederholt. Gerade darin erscheint die Gefahr, diese Fremdbezeichnung weiterhin zu legitimieren und zu verbreiten. Als Alternative schlagen Aktivismus und Wissenschaft den Begriff Gadje-Rassismus vor. Dieser weist daraufhin, dass dieser Rassismus und diese Diskriminierung von außen kommen und inkludiert alle betroffenen Gruppen, unabhängig von deren Eigenbezeichnung.
Der Antiziganismus fußt auf einer langen Geschichte des Misstrauens gegenüber Personen ohne festen Wohnsitz, da diese angeblich alle kriminell seien. Zusammen mit dem stereotypischen und fälschlichen „Bild, das Rom*nja und Sint*ezza als nicht sesshaft darstellt“ (Amadeu Antonio Stiftung), kommt es zur Ablehnung und Diskriminierung jener Personengruppe.
Diskriminierungserfahrungen führen bei den betroffenen Menschen nicht nur häufig zu einem Rückzug aus der Gesellschaft, sondern erschweren den Zugang zu Bildung, Arbeit und Wohnraum, also der gesellschaftlichen Teilhabe allgemein. Gleichzeitig bewirkte bereits die jahrhundertelange Benachteiligung schwierige wirtschaftliche Situationen bei jener Personengruppe. So lässt sich außerdem ein deutlicher Zusammenhang zwischen Klassismus und Rassismus feststellen.
Quellen: vgl. Amadeu Antonio Stiftung; IDA-NRW