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Antifeminismus
Antifeminismus wendet sich gegen feministische Anliegen zu geschlechtlicher und sexueller Gleichstellung und Selbstbestimmung sowie gegen jegliche Emanzipationsbestrebungen und Umsetzungen zur Gleichberechtigung. Antifeminismus richtet sich unter anderem gegen:
- Frauen-, Gleichstellungs- und Queerpolitik
- allgemeine feministische Anliegen, wie den Abbau von Sexismus, Misogynie, Queer– oder Transfeindlichkeit
- die Stärkung geschlechtlicher und körperlicher Vielfalt und Selbstbestimmung
- geschlechtergerechter Sprache
- Maßnahmen zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt
Antifeministische Akteure nehmen konkret Strukturen und Institutionen in den Fokus, die sich für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und Gesundheit einsetzen, wie z.B. Lehrstühle für Gender Studies, Gleichstellungs- und Beratungsstellen sowie Aufklärungs- und Präventionsprojekte. Es werden aber vermehrt auch marginalisierte und politische aktive Personen zu Zielen von antifeministisch motivierten Angriffen in der realen und digitalen Welt.
Antifeministische Äußerungen und Debatten beziehen sich auf ein vermeintlich biologisch begründetes Geschlechterverhältnis, in dem nur ‚weiblich‘ und ‚männlich‘ existieren und queere Geschlechtsidentitäten oder trans Personen verleugnet werden. Daraus wird auch ein stereotypisches Rollenverständnis abgeleitet, das ‚Frauen‘ und ‚Männern‘ spezifische Eigenschaften und Verhaltensweisen zuschreibt, siehe dazu auch Misogynie, Sexismus und Patriarchat. Der Antifeminismus findet sich besonders in extrem rechten, rechtspopulistischen oder religiös fundamentalistischen Ideologien wieder. Jedoch können auch vermeintlich liberale oder gemäßigte Positionen antifeministisches Gedankengut und Verhaltensweisen aufzeigen. Die Ablehnung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt sowie pluralistischer Lebensentwürfe ist ein verbindendes Element zwischen verschiedenen antifeministischen Strömungen. Des Weiteren zeigen sich ideologisch enge Verknüpfungen zu weiteren Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, wie Rassismus, Antisemitismus, Ableismus, Klassismus oder Lookismus.
Seit 2023 bietet die Meldestelle Antifeminismus der Amadeu-Antonio-Stiftung die Möglichkeit, antifeministische Vorfälle einzureichen und zur Dokumentation und Sichtbarmachung des Antifeminismus beizutragen.
Quelle: vgl. antifeminismus-melden.de